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Die Geschichte des Sankt Annaheimes

EIN HAUS DES GLAUBENS UND DER NÄCHSTENLIEBE


(nach einem Bericht von Franz W. Gamnitzer, + 1992)



Ein Zeugnis tätiger Nächstenliebe gibt die Geschichte des Alten- und Pflegeheimes "St. Anna".



Nach dem 1. Weltkrieg wurde das ehemalige Stadtrestaurant vom "Katholischen Pfarrverein für Annaberg und Umgebung" käuflich erworben, um eine Heimstätte für Waisenkinder zu schaffen.



1922 zogen dann die ersten Schwestern des Heiligen Vincenz von Paul aus Fulda hier ein, um als Kinderbetreuer und -erzieher tätig zu sein. Bereits 1923 wurde damit begonnen, das Haus zu erweitern (von 38 auf 80 Plätze). 1937 wurde dem Haus zu Ehren der Stadtpatronin der Name "St.-Anna-Heim" gegeben. Erstmalig wurden erholungsuchende Erwachsene und Rentner aufgenommen, da infolge der nationalsozialistischen Machtausübung die Anzahl der Heimkinder immer mehr reduziert werden musste. Während des 2. Weltkrieges und nach dem Zusammenbruch 1945 fanden zeitweilig evakuierte Schulklassen, Verwundete, Flüchtlinge und Umsiedler Zuflucht. Danach wurde dann endgültig aus dem ehemaligen Kinderheim ein caritatives Altersheim. Durch ihr segensreiches Wirken (einschließlich ambulanter Krankenpflege) erwarben sich die Ordensfrauen (Vincentinerinnen) das Vertrauen der Annaberger. 1962 wurde die Hauskapelle unter Oberin Meletia Müller total umgebaut und erneuert.



1972 musste die Schwesternstation wegen Überalterung und fehlendem Nachwuchs aufgelöst werden, sehr zum Bedauern aller Katholiken, aber auch von Andersgläubigen und Anders denkenden. Nun warteten auf die ablösende Caritasschwester Gisela Patz und ihre Mitarbeiterinnen große Aufgaben. Wegen dringender Gebäudeerneuerung mussten die alten Menschen vorübergehend in anderen katholischen Heimen des Bistums untergebracht werden. Nach den umfangreichen Umbauten von 1974 bis 1981 durch eine eigene Feierabendbrigade, betreut durch Hausmeister Fritz Patz, konnte die Kapazität von 34 auf 50 Plätze erhöht und eine separate Pflegestation eingerichtet werden. Personalprobleme wurden zwischenzeitlich mit Hilfe des so genannten "St.-Anna-Klubs" und durch das Jugenddiakonat überbrückt. Im Jahre 1986 wurde auf Wunsch der Bistumsleitung die Rechtsträgerschaft des Hauses auf die katholische Pfarrei "Heiliges Kreuz" Annaberg-Buchholz übertragen. Beratung und Begleitung des Heimes gewährt nach wie vor der Caritasverband des Bistums. Als Schwester Gisela Patz 1992 den verdienten Ruhestand antreten konnte, übergab sie die Leitung an Herrn Gerhard Hilbig aus Annaberg. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf im Jahr 1992 alle Verantwortlichen das Gutachten eines Caritas-Bau-Sachverständigen, das Heim entspräche nicht mehr den neuen Anforderungen. Seit dieser Zeit begannen intensive Bemühungen um ein Grundstück und langwierige Verhandlungen als Voraussetzungen für einen Ersatzneubau neben dem bisherigen Haus. Nach 6 Jahren erst konnte mit dem ersten Spatenstich am 24.07.1998 die Bautätigkeit beginnen. Sie dauerte bis ins Frühjahr 2000.



Am 05.02.2000 konnte das neue Altenpflegeheim "Sankt Anna" bezogen werden. Es ist neben dem bisherigen Sankt-Anna-Heim errichtet worden, wo jetzt das kirchliche Kinderhaus "Sankt Michael" entstanden ist. Der 2- bis 4-geschossiger Baukörper in U-Form beherbergt 70 Bewohner in 54 Einzelzimmer und 8 Doppelzimmer. Das Altenpflegeheim wurde gefördert mit Mitteln aus dem Finanzhilfeplan des Bundes für Pflegeeinrichtungen in den neuen Bundesländern, mit Mitteln des Freistaates Sachsen und des Landkreises Annaberg sowie des Bistums Dresden-Meißen und der Stiftung Deutsches Hilfswerk.